Thunderbolt 5 ist kein reines Zukunftsversprechen mehr, über das man nur in Präsentationen liest. Ab 2025 taucht der Standard zunehmend in Premium-Notebooks, Creator-Docks und in hochwertigem Workstation-Zubehör auf. Der Wandel ist dabei sehr praktisch: mehr Spielraum für externe Speicherlösungen, weniger Kompromisse bei hochauflösenden Displays und stabilere „Ein-Kabel“-Arbeitsplätze. Intel beschreibt Thunderbolt 5 mit bis zu 80 Gbit/s bidirektionaler Bandbreite und einem zusätzlichen, displayorientierten Modus, der bis zu 120 Gbit/s für Videodaten bereitstellen kann. In der Praxis bedeutet das nicht, dass alles automatisch dreimal schneller wird. Es bedeutet aber, dass typische Engpässe aus der Thunderbolt-3/4-Zeit bei schnellen NVMe-Gehäusen, Multi-Monitor-Workflows und hohen Bildwiederholraten deutlich seltener auftreten.
Die wichtigste Verbesserung ist die Bandbreite: Thunderbolt 5 zielt auf 80 Gbit/s in beide Richtungen ab und verdoppelt damit die verfügbare Gesamtkapazität gegenüber Thunderbolt 4. Bei gewöhnlichem Zubehör fällt das im Alltag nicht sofort auf. Sobald jedoch Hardware angeschlossen wird, die wirklich Daten schiebt — etwa ein externes NVMe-RAID-Gehäuse, ein Capture-Device oder ein Dock mit vielen Ports — wird der zusätzliche Spielraum relevant. Statt dass ein einziges schnelles Gerät den gesamten Bus dominiert und andere Komponenten ausbremst, können mehrere anspruchsvolle Geräte parallel laufen, ohne dass man ständig Kompromisse eingehen muss.
Der zweite zentrale Punkt ist die Display-Anbindung. Intel beschreibt einen Bandwidth-Boost-Modus, der bei Bedarf bis zu 120 Gbit/s für Display-Traffic reservieren kann. Übersetzt in den Alltag heisst das: Setups, die früher unbequem waren — mehrere hochauflösende Monitore, höhere Refresh-Rates, weniger „entweder Auflösung oder Bildrate“-Entscheidungen — werden einfacher. Wer Videos schneidet, mit Farbbearbeitung arbeitet oder schlicht zwei oder drei grosse Displays im Büro betreibt, merkt hier am deutlichsten, warum TB5 eine echte Weiterentwicklung ist.
Auch die Stromversorgung spielt eine grössere Rolle. 2025 wird Thunderbolt 5 häufig im Kontext höherer USB-C-Power-Delivery-Erwartungen genannt, weil moderne mobile Workstations und Gaming-Notebooks oft über die früheren 100 W hinausgehen. TB5-Geräte werden deshalb oft mit leistungsstärkeren Lade-Implementierungen kombiniert (die genauen Werte hängen vom Notebook und vom Dock ab). In der Praxis verbessert das das „Dock als Desktop-Ersatz“-Konzept. Der Vorteil: weniger Fälle, in denen das Dock unter Last zu langsam lädt oder man zusätzlich ein separates Netzteil am Schreibtisch braucht.
Wichtig ist eine realistische Erwartungshaltung. Thunderbolt-Bandbreite wird zwischen den getunnelten Protokollen (PCIe, DisplayPort und USB) verteilt. Die echte Leistung hängt immer von Controller-Design, Firmware und der Anzahl gleichzeitiger Geräte ab. Eine einzelne externe SSD wird nicht automatisch doppelt so schnell, wenn sie ohnehin durch ihren eigenen Controller oder durch Temperatur-Throttling limitiert ist. Was Thunderbolt 5 verbessert, ist vor allem die Obergrenze: Es schafft mehr Raum, damit mehrere schnelle Geräte gleichzeitig arbeiten können, ohne sich gegenseitig auszubremsen.
Auch die 120-Gbit/s-Angabe braucht Kontext. Das ist kein dauerhaftes „alles läuft mit 120 Gbit/s“, sondern eine dynamische Zuteilung für displaylastige Szenarien. Für Schreibtisch-Setups ist das relevant, weil Displays oft der versteckte Bandbreitenfresser sind. Zwei hochauflösende Monitore plus eine schnelle SSD plus Netzwerk können ältere Verbindungen an den Punkt bringen, an dem etwas nachgeben muss. Thunderbolt 5 zielt darauf ab, diese Kompromisse seltener zu machen — nicht darauf, jede Komponente in Benchmarks maximal zu pushen.
Kurz gesagt: TB5 ist am deutlichsten in Workstation-ähnlichen Setups spürbar, die um ein Notebook oder einen kompakten PC herum gebaut sind. Wer nur einen 4K-Monitor und eine Maus nutzt, profitiert kaum. Wer ein einziges Kabel für Strom, mehrere Displays, schnellen Speicher und viele Ports möchte, findet in TB5 genau das passende Werkzeug.
Ein Dock ist nicht automatisch besser, nur weil „TB5“ daraufsteht. 2025 sind die besten Modelle jene, die Port-Layout, Thermik, Ladeleistung und Display-Ausgänge sinnvoll auf typische Workflows abstimmen. Entscheidend ist, wie viele Downstream-Thunderbolt-Ports vorhanden sind, ob die gewünschte Monitor-Konfiguration unterstützt wird und ob die Basics stimmen, die oft überraschend optional sind: solides Ethernet, genug USB-A für ältere Geräte und Kartenleser, die zum Kamera-Workflow passen.
Power Delivery ist ein kritischer Kaufpunkt. Viele Menschen kaufen ein Dock, um Kabelsalat zu reduzieren, aber das Dock muss genug Leistung liefern, damit das Notebook auch unter Dauerlast stabil versorgt wird. In der Praxis ist genau das der Unterschied zwischen einem echten Ein-Kabel-Arbeitsplatz und einem Setup, bei dem der Akku unter hoher Last langsam leerläuft. 2025 werben Premium-TB5-Docks zwar oft mit hohen Wattzahlen, aber man sollte immer prüfen, was das eigene Notebook tatsächlich annimmt und was das Dock bei voller Auslastung dauerhaft liefern kann.
Auch Thermik und Stabilität sind wichtiger, als viele Käufer erwarten. Ein Dock, das mehrere Displays, schnelle Speichergeräte und Netzwerkverkehr gleichzeitig bedient, arbeitet wie ein kleines System und erzeugt Wärme. Einige Thunderbolt-5-Docks setzen daher auf aktive Kühlung. Das klingt zunächst übertrieben, steht aber häufig für bessere Dauerleistung und weniger Verbindungsabbrüche. Wenn der Schreibtisch eher „einmal einrichten und dann laufen lassen“ sein soll, sind diese nüchternen Zuverlässigkeitsfaktoren meist am wertvollsten.
Der erste Fehler ist, ein Dock für ein hypothetisches Zukunfts-Setup zu kaufen statt für die Konfiguration, die man wirklich nutzt. Wer weiss, dass zwei hochauflösende Displays nötig sind, sollte die Ausgänge und unterstützten Modi konkret prüfen, statt zu glauben, TB5 werde „schon alles stemmen“. Manche Docks setzen auf bestimmte DisplayPort-Versionen oder kombinieren HDMI und DisplayPort so, dass es nicht automatisch zu jedem Monitor passt. Am sichersten ist es, die gewünschte Monitor-Anordnung zuerst festzulegen und dann ein Dock zu wählen, das sie nativ unterstützt.
Der zweite Fehler ist, Kabelqualität zu unterschätzen. Thunderbolt 5 arbeitet mit höheren Datenraten, und Kabel sind ein Teil des Systems, nicht nur Zubehör. 2025 sollte man Kabel als Performance-Komponente betrachten: das falsche Kabel kann niedrigere Geschwindigkeiten erzwingen oder zu instabilem Verhalten führen, besonders bei längeren Kabelwegen. Wenn ein Dock ein zertifiziertes Kabel beilegt, ist das meist ein gutes Zeichen. Wenn nicht, sollte man den Kabelkauf als festen Teil des Budgets einplanen.
Der dritte Fehler ist, zu erwarten, dass eine einzige Verbindung dauerhaft alles gleichzeitig am Limit leisten kann. Selbst mit TB5 kann ein voll ausgelastetes Dock durch das Host-Design, Controller-Konfigurationen oder die Leistungsgrenzen des Notebooks begrenzt werden. TB5 erhöht zwar die Reserve, aber der praktische Rat bleibt: Priorisieren Sie die Workloads, die am wichtigsten sind (Displays und Speicher für Kreative, Netzwerk und Peripherie im Büro), und beurteilen Sie ein Dock nicht nur nach der Anzahl der Ports auf der Verpackung.
Am meisten profitieren Nutzer, die ihr Notebook als Herzstück einer Workstation am Schreibtisch verwenden. Wer regelmässig schnellen externen Speicher nutzt, ein oder mehrere grosse Displays betreibt und häufig an- und abstöpselt, erhält mit Thunderbolt 5 spürbar mehr Komfort. TB5 ist auch bei Neuanschaffungen sinnvoll: Wenn 2025 ein Premium-Notebook gekauft wird und mehrere Jahre halten soll, sinkt das Risiko, dass die I/O-Ausstattung bereits zur Mitte der Nutzungszeit veraltet wirkt.
Kreative profitieren, weil das Nutzungsprofil genau zu dem passt, was TB5 verbessert. Grosse Videodateien, mehrere Displays, externe Scratch-Disks und schnelle Kartenleser können gleichzeitig am Anschluss hängen. TB5 garantiert nicht, dass jedes Gerät schneller ist, aber es reduziert Konflikte und erhöht die Chance, dass der Workflow stabil bleibt, selbst wenn alles angeschlossen ist. Für Personen, die mit hochbitratigem Video oder grossen Foto-Archiven arbeiten, ist das oft wichtiger als reine Benchmark-Zahlen.
Viele Nutzer kommen jedoch auch 2025 weiterhin problemlos mit Thunderbolt 4 aus. Wer nur ein Display, normale externe Speichergeräte und typische Peripherie nutzt, erhält mit TB4 nach wie vor einen sehr stabilen, verbreiteten Standard mit grosser Zubehör-Auswahl. Die Entscheidung sollte sich am Workload orientieren, nicht am neuesten Label. TB5 lohnt sich vor allem bei anspruchsvollen Multi-Device-Setups, bei denen ältere Standards zu spürbaren Einschränkungen führten.

Eine Stärke von Thunderbolt ist, dass die Generationen grundsätzlich mit vielen USB-C-Geräten und älteren Thunderbolt-Zubehörteilen kompatibel sind. 2025 bedeutet das: Viele bestehende Docks oder Laufwerke lassen sich weiterhin an einem TB5-System verwenden, auch wenn man nicht die maximalen Geschwindigkeiten erhält. Dadurch wird ein Upgrade weniger schmerzhaft, als es auf den ersten Blick wirkt. Man kann zuerst auf TB5-Hardware umsteigen und Zubehör nach Bedarf nach und nach ersetzen.
Bei der Planung eines Builds oder eines Schreibtisch-Setups sollte man beim Host-Gerät anfangen. Thunderbolt-5-Fähigkeit hängt von der konkreten Notebook- oder Mainboard-Implementierung und dem verwendeten Controller ab. Manche Geräte bieten nur einen TB5-Port und daneben USB-C-Ports mit geringerer Funktionalität, andere haben mehrere vollwertige Anschlüsse. Deshalb sollte man die echten Spezifikationen und Port-Diagramme lesen, statt sich auf kurze Marketing-Zusammenfassungen zu verlassen. Das ist besonders wichtig, wenn mehrere Displays und schneller Speicher gleichzeitig betrieben werden sollen.
Zum Schluss lohnt es sich, das Ökosystem in das Budget einzuberechnen. Ein Thunderbolt-5-Setup ist nicht nur das Notebook, sondern auch Dock, Kabel, Monitor-Ausgänge und Speicher-Gehäuse. Wenn die Komponenten gut zusammenpassen, kann TB5 ein mobiles System zu einer zuverlässigen Workstation machen — ohne Adapter-Chaos. Wenn man hingegen wahllos mischt, kann sich Troubleshooting schnell wieder wie 2018 anfühlen. Der Standard ist 2025 stärker, aber gute Planung ist weiterhin der Schlüssel zu einem wirklich reibungslosen Alltag.